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DIE DREIGROSCHENOPER

Von Bertolt Brecht (Text) und Kurt Weill (Musik) unter Mitarbeit von Elisabeth Hauptmann

 

Freiluftgefangenentheater in der JVA Tegel

 

Premiere: 12. Juni 2024

Vorstellungen: 13., 14., 18., 20., 21., 26., 27., 28. Juni sowie 2., 4. und 5. Juli 2024 jeweils um 17.30 Uhr

Die Dreigroschenoper ist eine Theatersensation! Seit ihrer Uraufführung 1928 ranken sich die Legenden um die Oper, die ganz Berlin ins Dreigroschenfieber versetzte und Bertolt Brecht und Kurt Weill einen Welthit bescherte. Gemeinsam mit dem Gefangenenensemble der JVA Tegel und fünf Musikern der 17 HIPPIES begibt sich aufBruch in die verdorbene wie sinnliche Unterwelt Londons, in der Gangster, Huren und Diebe irrlichtelieren und Mackie Messer sein geachtetes wie geächtetes Unwesen treibt.

 

Auf der Schattenseite der schillernden Metropole Londons, in der der Gestank der Korruption wie ein Schreckgespenst in der Luft hängt, geht Mackie Messer seinen räuberischen Geschäften nach. Sein Kriegskamerad Tigerbrown, inzwischen zum Polizeichef avanciert, gibt ihm dabei Rückendeckung, frei nach dem Prinzip: eine Hand wäscht die andere. Und Mac hat größere Pläne: Das Bankgeschäft soll es sein. Ebenso verdorben wie der Straßenraub aber weitaus ergiebiger. Als Mackie Messer sich Polly Peachum als Braut erwählt, zieht er damit die Aufmerksamkeit ihres Vaters auf sich, des Bettlerkönigs Jonathan Jeremiah Peachum. Dieser will auf keinen Fall seine Tochter an diesen Wegelagerer verlieren. Macheath‘ anarchische Herrschaft wird durch die gerissenen Machenschaften seines Schwiegervaters bedroht, der sich ein Imperium geschaffen hat, in dem er mit militärischem Drill die Armen, Arbeits- und Obdachlosen in sein System der Ausbeutung einsperrt. Es entspinnt sich ein Kampf zwischen Bräutigam und Schwiegervater, in dem Loyalitäten auf eine harte Probe gestellt werden und Allianzen wie Sand zerrinnen.

 

Die „Dreigroschenoper“ entlarvt den moralischen Bankrott, der unter der Fassade der Bürgerlichkeit lauert. Wo liegt der Unterschied zwischen dem Straßenräuber und dem findigen Großunternehmer? In ihrer Symphonie der Unterdrückten zeichnen Brecht und Weill das düstere Porträt einer Welt, in der Mitgefühl eine Ware und Tugend ein Luxus ist, den sich nur wenige leisten können.

Fast 100 Jahre später begibt sich das Gefangenensemble der JVA Tegel nun auf die Suche nach der Aktualität von Brechts Vision, begleitet durch fünf Musiker der renommierten Berliner Band 17 HIPPIES, die durch ihren besonderen Sound die Kompositionen Weills erstmals im Freistundenhof eines Gefängnisses erlebbar machen.

Denn ein Haifisch ist kein Haifisch, wenn man's nicht beweisen kann.

 

 

 

Es spielt das Gefangenenensemble der JVA Tegel Adrian U., Adrian Zajac, Atak, H. Peter Maier C.d.F., Horst Grimm, Jan M., Khaled H., Kristian, Marco, Mohammad Hassan, Muhammet, Norman, Paul E., Recep, Robin, Steffen Kahrels, Sven, Volkan, Yanne.

 

Begleitet durch Musiker der 17 HIPPIES Benjamin Ostarek (Klarinette), Christopher Lastelle (Banjo, Percussion, Ukulele), Orlando de Boeykens (Tuba), Reinhard „Koma“ Lüderitz (Percussion, Saxophon), Volker „Kruisko“ Rettmann (Akkordeon)

 

Regie Peter Atanassow Bühne Holger Syrbe Kostüme Anne Schartmann Dramaturgie Franziska Kuhn Musikalisches Konzept und Arrangements Christopher Blenkinsop (17 HIPPIES) Musikalische Leitung Gesang Vsevolod Silkin Choreographie Suzann Bolick Produktionsleitung Sibylle Arndt Regieassistenz Nina Flemming Kostümassistenz Xijing Wang Produktionsassistenz David Donschen Technik Lilith Kautt Grafik Dirk Trageser.

 

Tickets: 18 € / 12 € (ermäßigt)

 

Kartenverkauf ab Mittwoch, 5. Juni 2024 um 15 Uhr

im aufBruch-Onlineshop

oder an der Kasse der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz

 

 

 

HINWEIS: Es handelt sich um eine Open-Air-Veranstaltung ohne Überdachung. Wettergerechte und warme Bekleidung ist unbedingt zu empfehlen!
Regenschirme sind auf dem Gelände der JVA nicht gestattet.

 

 

Eine Freilufttheaterproduktion in Zusammenarbeit mit den 17 HIPPIES.

 

Gefördert durch Zuwendungsmittel der Senatsverwaltung für Justiz und Verbraucherschutz.
Unterstützt durch die JVA Tegel.

 

Fotos: Copyright Thomas Aurin.
Jedwede Verwendung nur nach vorheriger Genehmigung durch aufBruch / Thomas Aurin

www.thomas-aurin.de

 

 

Pressestimmen

"Die Dreigroschenoper" in der JVA Tegel

Die Dreigroschenoper ist vielleicht das bekannteste Theaterstück von Bertolt Brecht - und die Musik von Kurt Weill bis heute ein Ohrwurm. Abgesehen davon ist es ein Stück mit sozialer Brisanz, auch heute noch gültig, und nun auch von Häftlingen in der JVA Tegel aufgeführt.

 

von Petra Gute


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Dreigroschenoper-Premiere im Gefängnistheater Aufbruch

Gut 44.000 Menschen befinden sich in Deutschland in Haft. Eine Möglichkeit zur Resozialisierung von Gefangenen ist das Theater. Das Gefängnistheater Aufbruch in der Justizvollzugsanstalt Tegel in Berlin ist das größte und professionellste seiner Art. Hier wurde jetzt die Dreigroschenoper aufgeführt

 

 

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Denn wovon lebt der Mensch?

 

In der Justizvollzugsanstalt in Berlin-Tegel leistet das Gefangenentheater aufBruch seit langem herausragende Arbeit. Jetzt hat der Regisseur Peter Atanassow mit dem Gefangenenensemble Brechts "Dreigroschenoper" inszeniert. Begleitet von Musikern der Berliner Band 17 HIPPIES. Ein Besuch.

von Janis El-Bira

 

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„Dreigroschenoper“ im Gefängnis: Mit Eisenhämmern Fressen einschlagen

Die Botschaft der „Dreigroschenoper“ von Bertolt Brecht und Kurt Weill ist heute nirgends so gut und sicher aufgehoben wie in der JVA, vorgetragenen von Insassen. Die Kritik.

 

"Hier verliert die Londoner Bettleroper jeden kulinarischen und bürgerlichen Zynismus, wie er sich nicht vermeiden lässt, wenn die Kurt-Weill-Hits und die Brecht-Pointen im institutionalisierten Bühnen perlen. Hier im Knasthof, mit Hingabe vorgetragen von Insassen, verliert der Text von Moral, Unterdrückung und Klassenkampf jede Schmunzel-Ironie. [...]
Es kann aber nicht nur an dem Rahmen liegen, dass diese Aufführung das Stück in einer seltenen Weise stringent und sortiert durcherzählt. Eine klare firlefanzfreie Sache, deren Wahrheit ganz ohne doppelten Boden auskommt, deren Wahrheit so dingfest ist wie Gitterstäbe und die so schneidet wie eine Eisensäge."

 

von Ulrich Seidler

 

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So eine „Dreigroschenoper“ haben Sie noch nie gesehen

Der Welthit von Bertolt Brecht und Kurt Weill, der Verbrechen und Gesellschaft im außermoralischen Sinne betrachtet, und verurteilte Straftäter, von denen viele für Jahre hinter Gittern sind, wie passt das zusammen? Großartig, geradezu überwältigend.

 

von Jakob Hayner


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»Dreigroschenoper«: Die Verhältnisse, sie sind nicht so

Das Gefängnistheater aufBruch blickt mit der »Dreigroschenoper« hinter die Architektur der gesellschaftlichen Ordnung

 

von Vincent Sauer

 

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„Und man siehet die im Lichte. Die im Dunkeln sieht man nicht“

Seit einem Vierteljahrhundert betreut die Theaterinitiative „aufBruch“ Aufführungen in der Justizvollzugsanstalt Tegel. Aktuell führt das Gefangenen-Ensemble dort „Die Dreigroschenoper“ im Freistundenhof des Gefängnisses auf.

 

von Martin Rolshausen

 

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Wer muss rein, wer darf raus?

 

Das Berliner Gefängnistheater »aufBruch« inszeniert Brechts »Dreigroschenoper« in der JVA Tegel

 

von Erwin Grave

 

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Drei Groschen im Knast

 

von Sabine Zollner

 

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Spielort:
Justizvollzugsanstalt Tegel - Freistundenhof der ehemaligen TA III
Seidelstraße 39
13507 Berlin

Anfahrt:
U-6 Otisstraße oder Holzhauserstraße
 

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