Chronik

ÖDIPUS, TYRANN

nach Heiner Müller

Eine Gefängnistheaterproduktion von aufBruch in der JVA Tegel

 

Vorstellungen:  27. und 29. Oktober sowie 3., 4., 5., 10., 11. und 12. November 2021, jeweils um 18 Uhr

Die Pest herrscht in Theben und mit ihr das Warten auf die Antwort einer Frage: Was tun? Kreon, ausgesandt, das Wort des Orakels zu überbringen, kehrt mit einer klaren Botschaft des Gottes Apollon zurück: Demnach befände sich der Mörder des Königs Laios noch im Lande und müsse verbannt oder getötet werden, um den Pestfluch zu beenden. König Ödipus schwört vor der Bürgerschaft, die Untat aufzuklären - nicht ahnend, am Ende dieser Ermittlung selbst der gesuchte Mörder zu sein.

 

Das Stück erzählt vom Verhältnis der Menschen zu Ordnung und Gesetz, erzählt vom Konflikt zwischen Bestimmung und Freiheit der Entscheidung. Für aufBruch führt die Geschichte unmittelbar zum Sinn von Theater im Gefängnis: Wie geht man um mit Tat und Strafe? Kann man unschuldig schuldig werden?

 

aufBruch verknüpft den antiken Ödipus-Stoff mit absurden Szenen aus der Feder Eugene Ionescos: Eine seltsame Krankheit frisst sich durch eine Gesellschaft, zerstört Gebote, Hierarchien und Beziehungen. Nur eine einzige Wahrheit setzt sich durch: Fast jede menschliche Vorsorge arbeitet genau jener Katastrophe zu, die sie verhindern will. Wo Hölderlin noch prophezeite: "Wo Gefahr ist, wächst das Rettende auch", wissen Heiner Müller und Ionesco: Wo Retter sich anmelden, wächst neue Gefahr.

 

„Der Mörder, den du suchst, ich sag, du bist der."



Eine Gefängnistheaterproduktion von aufBruch in der JVA Tegel

 

Es spielt das Gefangenenensemble der JVA Tegel:
Adrian Zajac, Apo, Chris-Bär Templiner, Frank T., Gino, H. Peter Maier C.d.F., Horst Grimm, Hüdayi, Kurt Lummert, Mladen Stimec, Paul E., Resul Tat.

 

 

Regie Peter Atanassow Bühne Holger Syrbe Kostüme Melanie Kanior Dramaturgie Hans-Dieter Schütt Musikalische Leitung Vsevolod Silkin Choreographie Ronni Maciel Produktionsleitung Sibylle Arndt Regieassistenz Binks Mooney Technik Lukas Maser Grafik Dirk Trageser

 

 

 

Tickets: 15 € / 10 € (ermäßigt)

 

Start des Ticketverkaufs:  16. Oktober 2021 um 11 Uhr
im aufBruch-Onlineshop oder an der Kasse der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz

 

 

BESONDERHEITEN: 

Aufgrund der geltenden SARS-CoV-2-Infektionsschutzverordnung ist der Besuch der Theaterveranstaltung nur nach Vorlage des Nachweises einer vollständigen Impfung oder Genesung gestattet (2G-Veranstaltung).
aufBruch ist verpflichtet, eine Gästeliste mit Ihren Kontaktdaten zu führen, um im Verdachtsfall eine Nachverfolgung von Infektionsketten sicherstellen zu können. Beim Kartenkauf müssen Sie deshalb Ihren Namen, Ihre Anschrift und Ihre Telefonnummer vollständig angeben, unter der Sie die nächsten 4 Wochen sicher erreichbar sind.
Außerhalb des zugeordneten Sitzplatzes gelten in den Räumlichkeiten der JVA die allgemeinen Schutz- und Hygienevorgaben: Einhaltung des Mindestabstandes, Beachtung der Hygieneregeln, korrektes Tragen einer medizinischen Maske.

 

Gefördert durch Zuwendungsmittel der Senatsverwaltung für Justiz, Verbraucherschutz und Antidiskriminierung
Unterstützt durch JVA Tegel, Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz

 



Fotos: Copyright Thomas Aurin.
Jedwede Verwendung nur nach vorheriger Genehmigung durch aufBruch / Thomas Aurin

www.thomas-aurin.de

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Spielort:
Justizvollzugsanstalt Tegel
Seidelstraße 39
13507 Berlin

Anfahrt:
U-6 Otisstraße oder Holzhauserstraße

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