Chronik

Don Quichote

Eine szenische Collage frei nach Miguel de Cervantes und Jewgenij Schwarz

FREILUFTGEFANGENENTHEATER in der JVA Tegel

 

Premiere: Mittwoch, 22. Juni 2011
Vorstellungen:
24., 29. Juni sowie 1., 6., 8., 13. und 15. Juli 2011

Das Gefangenenensemble von aufBruch zeigt auf dem Freistundenhof der JVA Tegel die vierhundert Jahre alte Geschichte des verarmten Hidalgo Alonso Quijano, der nach der übermäßigen Lektüre von Ritterromanen gemeinsam mit seinem Knappen Sancho Panza als „Don Quichote de la Mancha“ gegen seine Umwelt zu Felde zieht. Sein sprichwörtlich gewordener Kampf gegen die Windmühlen steht für die Auflehnung des Gefangenen gegen die Lebensrealität hinter Gittern: eine Realität, die ihn entweder kapitulieren oder zum unerbittlichen Streiter seiner Sache werden lässt.

 

Don Quichote ist ein Abenteurer und seine Taten sind die eines Paranoikers, vor dem es sich in Acht zu nehmen gilt.

 

Es spielt das Gefangenenensemble der JVA Tegel: Albert Bach, Ali El-Faour, Antonio, Cüneyt B., Dr. Zigic, Georg Schwab, Horst Grimm, Jean, Jens, Johnny, Joschua, Khaled Merei, Kurt Lummert, Maurice, Norman Bürger, René, Sinan, Six Pack Hansi, Volker Ullmann, Yussef

 


Regie Peter Atanassow Bühne Holger Syrbe Kostüm Ursula N. Müller Dramaturgie Daniel Dumont, Jörg Mihan Choreografie Suzann Bolick Musikalische Einstudierung Rustam Samedov Produktionsleitung Sibylle Arndt Regieassistenz Carolin Forkel Kostümassistenz Rowena Waack Technik Falk Windmüller, Julia Kleinknecht Grafik Alexander Atanassow

 

Gefördert aus Mitteln des Regierenden Bürgermeisters
von Berlin – Senatskanzlei – Kulturelle Angelegenheiten
Unterstützt durch JVA Tegel, Kunst und Knast e.V.,
Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz, zitty Berlin.

Video

Fotos: Copyright Thomas Aurin.
Jede Art der Verwendung nur nach vorheriger Genehmigung durch aufBruch / Thomas Aurin

www.thomas-aurin.de

Pressestimmen

Ein Träumer ist Peter Atanassow nicht genug. Dem spanischen Landedelmann Don Quichote stellt der Regisseur des Gefangenentheaters aufBruch auch noch den frühmittelalterlichen Ritterträumer Parsival, den von Friedrich Nietzsche zum Übermenschen-Agitatoren gewendeten Religionsführer Zarathustra und den auf dem Schlachtfeld von Revolution und Konterrevolution gemeuchelten Radikalenführer Marat an die Seite.(...)
Eingefasst von den Backsteinmauern des Tegeler Knastes läuft eine Bilderfolge über die Kraft der Fantasie ab, die zuweilen über diese Mauern hinausträgt. Dass die Realität aber auch in diesem Falle stärker als die Traumwelt ist, zeigt bereits die Tatsache, dass nach der Vorstellung säuberlich unterschieden wird, wer dank der farbigen Einlasskarte in den Händen den Komplex verlassen darf und wer im Gefängnis bleiben muss. (...)

 

Zitty, 14/2011, Tom Mustroph

 

Wie erlösend es manchem schien, die Schlechtigkeit der Welt hier großformatig ausrufen zu dürfen, ohne dass ihm dies sofort wieder um die Ohren gehauen würde, sondern im Gegenteil Ohren öffnete, weil Heiner Müller es so schrieb oder Nietzsche oder Hölderlin oder Beckett oder Cervantes.

 
(Berliner Zeitung)

 

... eine lebendige Version von Cervantes' 400 Jahre alter Geschichte vom Ritter mit der traurigen Gestalt: Ein Erzähler verbindet die Episoden von "Don Quichote", kraftvolle Chöre singen "Flieger, grüß mir die Sonne", stemmen Barocklyrik und Heiner Müller dazwischen ...

 

 

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Spielort:
JVA Tegel
Seidelstraße 39 - Tor 2
13507 Berlin
U6 Otisstraße oder Holzhauser Straße

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