Chronik
PARSIFAL
nach Richard Wagner
In der von der Außenwelt abgeschotteten Gralsburg lebt die Ritterschaft nach einem strengen Regelwerk, wenngleich sich bereits Auflösungserscheinungen in dieser eingeschworenen Gemeinschaft breit machen. Der Grund hierfür liegt in dem Vergehen ihres Anführers, des Gralskönigs Amfortas. Er hat Schuld auf sich geladen, indem er bei einem Liebeshändel mit der dämonischen Kundry das Keuschheitsgebot der Bruderschaft verletzt hat. Er ließ sich die heilige Lanze vom Widersacher der Gralsgemeinschaft Klingsor stehlen. Im Besitz dieser konnte Klingsor Amfortas unheilbar verletzen.
Dem körperlichen Verfall preisgegeben, kann Amfortas seine Funktion als Anführer nicht mehr wahrnehmen. Mit seinem Vergehen hadernd wird er zunehmend zur Last für die Gemeinschaft.
Während Amfortas an seiner Schuld und dem eigenen Versagen verzweifelt, verweigern die Ritter der Gralsgemeinschaft Amfortas den heißersehnten Tod: da nur Amfortas den lebensspendenden Gral enthüllen darf. Der Prophezeiung zufolge kann nur ein reiner Tor Amfortas erlösen und neuer Gralskönig werden.
Als dieser, Parsifal, auch prompt erscheint, muss er sich einem Aufnahmeritual unterziehen, in welchem er versagt und die Gralsburg wieder verlassen muss. Entschlossen, doch noch Teil der Ritterschaft zu werden, begibt er sich auf die Suche nach der heiligen Lanze.
Bei seiner Reise durch ein Labyrinth aus Stollen und Gefängniszellen, der 1898 erbauten Haftanstalt, bei der ihn das Publikum begleitet, dringt er immer tiefer in eine Welt der Gewalt, Verführung und des Hasses ein.
In der Inszenierung von aufBruch ist die Geschichte Parsifals ein Gleichnis über eine Welt, in der sich der Einzelne entscheiden muss, ob er Triebbefriedigung und persönliches Fortkommen über universelle moralische Werte setzt oder nicht.
Eine Produktion von aufBruch KUNST GEFÄNGNIS STADT in der JVA Tegel.
Es spielt das Gefangenenensemble der JVA Tegel:
Chris-Bär Templiner, Horst Grimm, Joker, Jonas, Karim, Khaled, Kurt Lummert, Lasha, Mehmet Öz., Mikka, Moglie, Razko, René Reinbacher, Robbi T.
Musikalische Begleitung:
Judith Kamphues (Gesang), Vsevolod Silkin (Klavier) sowie Studierende der Hochschule für Musik "Hanns Eisler" Berlin
Regie Peter Atanassow Bühne Holger Syrbe Kostüme Thomas Schuster Dramaturgie Daniel Dumont Musikalische Leitung Simon Rössler, Schlagzeuger der Berliner Philharmoniker Musikalische Einstudierung Judith Kamphues, Simon Rössler, Lukas Böhm, Vsevolod Silkin Produktionsleitung Sibylle Arndt Projektmanagement Musik Dennis Große-Plankermann Künstlerische Mitarbeit Lukas Maser Regieassistenz Franziska Kuhn Kostümassistenz Sally Seifert Technik Christopher Böhm, Josef Maaß, Pascal Rehnolt Grafik Alexander Atanassow
Tickets: 15 € / 10 € (ermäßigt)
Kartenverkauf ab 12.2.2018 im Onlineshop
oder an der Kasse der Volksbühne Berlin
TICKETS nur im Vorverkauf ab 16 Jahren erhältlich
Gefördert durch Zuwendungsmittel der Senatsverwaltung für Justiz, Verbraucherschutz und Antidiskriminierung und aus Mitteln der Senatsverwaltung für Kultur und Europa.
Unterstützt durch JVA Tegel, JSA Berlin, Volksbühne Berlin und zitty Berlin.
Realisiert im Rahmen von SKILLS FOR FREEDOM - Artistic paths to develop the professional skills of prisoners.
Video
Fotos
Fotos: Copyright Thomas Aurin.
Jedwede Verwendung nur nach vorheriger Genehmigung durch aufBruch / Thomas Aurin
Pressestimmen
aufBruch: 20 Jahre Gefängnistheater
Ein Gespräch mit Sibylle Arndt und Peter Atanassow
von Ute Büsing
zum Radiobeitrag
Spielort:
JVA Tegel
Seidelstraße 39 - 13507 Berlin
U6 Holzhauser Straße oder Otisstraße
Einlass am Tor 2
Einlasszeit: 16.30 bis 17 Uhr
(kein Nacheinlass)
Karten nur mit persönlicher Anmeldung mind. 5 Tage vor der Vorstellung