Chronik
Philoktet
von Heiner Müller
Die Insel, auf der Odysseus den Kriegshelden Philoktet aussetzt, wird diesem zehn Jahre lang zum Gefängnis. Philoktet, der von einer Schlange gebissen worden war und dessen stinkende Wunde am Fuß all die Jahre nicht heilt, ist ein Außenseiter, ein von der Welt Vergessener. Doch dann wird Odysseus geweissagt, er werde Troja nie erobern, ohne jenen Bogen des Herakles, den Philoktet immer noch bei sich trägt - und ohne ihren Anführer kämpfen seine kriegsmüden Männer nicht weiter. Also macht Odysseus sich auf, begleitet vom jungen Neoptolemos, dem Sohn Achills, den Ausgesetzten, samt Bogen, aus der Verbannung zurückzuholen. Oder genügt auch der Bogen, den Philoktet lebend jedoch nie aus der Hand geben würde? aufBruch spielt "Philoktet" in der Fassung von Heiner Müller. Es ist die Geschichte von Philoktets Rache, die diesen lähmt und Odysseus´ siegreicher List, die beweist: Wer handelt, macht sich schuldig. Wer aber nicht handelt, wird zum Opfer.
"Hast du den Griechen einen Dienst getan? Sie sind gerecht, sie strafen dich dafür."
Eine Produktion von aufBruch KUNST GEFÄNGNIS STADT in der JVA Tegel
Es spielt das Gefangenenensemble der JVA Tegel:
AJ, Danilo de Niro, Denny, Ferdo Mladenov, Gino, Jan, Horst Grimm, Matthias, Mehmet Öz, Moxx, Patrick, Rafal, Yasin, Yiğit Kozan
Regie Peter Atanassow Dramaturgie Kerstin und Gunnar Decker Bühne Holger Syrbe Kostüme Thomas Schuster Musikalische Einstudierung Vsevolod Silkin Produktionsleitung Sibylle Arndt Regieassistenz Francesca Spisto Dramaturgieassistenz Claudia Rothenbühler Kostümassistenz Nikole Gerlach Produktionsassistenz Henrietta Clasen Technik/ Sound Christopher Böhm Grafik Alexander Atanassow
Gefördert aus Mitteln des Regierenden Bürgermeisters von Berlin – Senatskanzlei – Kulturelle Angelegenheiten und durch den Berliner Projektfonds Kulturelle Bildung – Fördersäule 2 ·
Unterstützt durch JVA Tegel, Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz, zitty Berlin
Tickets: 14 € / 9 € (ermäßigt)
Gefördert aus Mitteln des Regierenden Bürgermeisters von Berlin – Senatskanzlei – Kulturelle Angelegenheiten sowie durch den Berliner Projektfonds Kulturelle Bildung – Fördersäule 2
Unterstützt durch JVA Tegel, Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz und zitty Berlin
Video
Fotos
Fotos: Copyright Thomas Aurin.
Jedwede Verwendung nur nach vorheriger Genehmigung durch aufBruch / Thomas Aurin
Pressestimmen
Seit bald 20 Jahren macht "Aufbruch" Theater mit Häftlingen der Berliner Jusitzvollzugsanstalt Tegel. Mit der Premiere von "Philoktet" nach Heiner Müller wird dafür zum ersten Mal ein inzwischen leer stehender Zellentrakt aus dem 19. Jahrhundert bespielt. Ute Büsing hat bei der Generalprobe mit den Beteiligten gesprochen.
Treppenirrwitz der Geschichte,
[...] Das siebzigminütige Spiel: fast gänzlich auf der Treppe eingeklemmt. Weg und Steg: zur Zukunft bitte nach unten! Spartanische Choreografie. Strenge. Abstiege zelebriert, als seien es Gänge zu einem Thron. Aufstiege betont, als betrete man die Unterwelt. [...]
Das Knastspiel,
[...] Philoktet, ein Überflüssiger, ein Ausgeschlossener, ein Verbannter, ein Weggesperrter wie sie. Es ist nicht nötig, das zu erklären. Die Gefangenen spüren es. Sie fühlen die elementare Kraft dieser Sprache, die für die meisten nicht ihre Muttersprache ist, sie fühlen den existentiellen Ernst. [...]
Spielort:
JVA Tegel
Seidelstraße 39 - 13507 Berlin
Einlass am Tor 2
U6 Holzhauser Straße oder Otisstraße
Karten nur mit persönlicher Anmeldung mind. 5 Tage vor der Vorstellung