Chronik

Schicksal

 

Eine Produktion von aufBruch in der Jugendstrafanstalt Berlin

 

Premiere: 19. Mai 2005

Vorstellungen: 20./ 25. und 27. Mai 2005

Seit März 2005 gibt es im Haus 8 der JSA Berlin unter der Regisseurin Christina Emig-Könning ein neugegründetes aufBruch–Ensemble:

Die Arbeit mit den Jugendlichen der JSA beschäftigt sich mit dem Gefängnisleben auf der einen Seite und mit den Utopien und individuellen Lebensgeschichten andererseits. Anhand von Improvisationen mit den Jugendlichen werden Szenen entwickelt, die ihre Erfahrungen beschreiben und zu einem Stück verbunden werden.
Wie sehr nimmt man den eigenen Lebensweg als schicksalhaft und fremdbestimmt wahr; kann irgend jemandem die Schuld gegeben werden am eigenen Schicksal und wie kann man die Erlebnisse und Gedanken produktiv machen, um sie in Theaterform an das Publikum zu vermitteln.

 

"Wer mit dem Hund schläft, erwacht voller Flöhe."
 (Sarah Kane)

 

„....sie alle haben mit dem Hund Schicksal geschlafen, jetzt juckt das Fell, Hände greifen nach der Haut, Wunden werden gerissen, Schmerz wird sich eingraben – durchlässig wird der Körper, der nach Schutz sucht... er wird befallen von Erinnerungen, Träumen und Wünschen, die Geschichten werden – vernarbte Erinnerungen und Hoffnungen tummeln sich wie Flöhe, bis der Hund wieder vorbeikommt mit ihnen schläft oder stirbt....“ (C. Emig–Könning)

 

Regie: Christina Emig-Könning
Es spielte das neugegründete Jugendgefangenenensemble der JSA.

 

Gefördert aus Mitteln der Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin.
Unterstützt durch die JSA Berlin, JVA Tegel, Kunst & Knast e.V., Fachhochschule Alice Salomon, carrousel Theater, Schaubühne am Lehniner Platz.

 

Probentagebuch:

...Anfangsbesprechung:
Einige, die bisher oft da waren, fehlen.
Eindeutige Auskünfte, sind nicht zu bekommen.
-"Ey, wisst Ihr, wo M. ist?"
-"Der ist an Heroin gestorben."
P. Lachanfall: großartig, kann gar nicht mehr aufhören, versteckt sich hinterm Abhängstoff, lacht Tränen
"Ich will ne Hauptrolle!"...


3 x Schicksal - das Projekt

3 Gruppen von Jugendlichen aus sehr unterschiedlichen Milieus setzten sich bei diesem Projekt theatralisch mit der Thematik Schicksal auseinander:
Die Studenten vom carrousel Theaterclubs trafen im Kultursaal der Jugendstrafanstalt auf die "Zwiefachen", junge Schauspieler aus betreuten Wohnprojekten und auf jugendliche Straftäter, die im Jugendgefängnis ihre Strafen absitzen. Nach wochenlangen intensiven Proben, bei denen sie ihre Sicht aufs Schicksal in Theaterstücke umgesetzten, zeigten sie sich gegenseitig und gemeinsam dem Publikum, was sie dazu sagen, denken, fühlen.

Drei Welten, drei Stücke, drei Gruppen - ein Thema, eine Bühne, ein Abend:
Eine Generation nimmt das Wort.


carrousel (Theater an der Parkaue)
Die Zwiefachen an der Schaubühne am Lehniner Platz

Fotos Copyrigt Claudia Charlotte Burchard.
Jede Art der Verwendung nur nach vorheriger Genehmigung durch aufBruch / Claudia Charlotte Burchard.

 

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Spielort:
im Kultursaal der
Jugendstrafanstalt Berlin
Friedrich-Olbricht-Damm 40
13627 Berlin

 

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