Chronik

WARTEN AUF GODOT

frei nach Samuel Beckett

 

 

Werkstattprojekt im ehemaligen Frauengefängnis SOEHT7

Zeitraum: November - Dezember 2020

 

Im November und Dezember 2020 setzten sich Inhaftierte der Berliner JVA des Offenen Vollzugs in einem Theaterwerkstattprojekt mit dem Thema Warten anhand von Samuel Becketts WARTEN AUF GODOT auseinander.
Aufgrund der geltenden Beschlüsse zur Eindämmung der Corona-Pandemie in Berlin war es aufBruch nicht möglich, eine Theaterproduktion im geschlossenen Vollzug zu realisieren. Aus diesem Grunde wurde in Absprache mit der Senatsverwaltung für Justiz das Alternativmodell einer Theaterwerkstatt entwickelt, das Inhaftierten der Offenen Vollzüge die Teilnahme an einer Theaterproduktion außerhalb der Anstalt gestattete.

 

Knapp umrissen, ist GODOT die Geschichte zweier Männer, Wladimir und Estragon, die darauf warten, daß einer namens Godot ihre Verabredung einhält, und die sich währenddessen die Zeit mit einer Unterhaltung vertreiben, die zwischen Hoffnung und Verzweiflung hin und her pendelt.
In zwei Akten von unterschiedlicher Länge begegnen sie einem Mann namens Pozzo und seinem Sklaven, Lucky. In beiden Akten meldet ihnen ein Junge, daß Godot heute nicht kommen könne, die Verabredung morgen aber ganz bestimmt einhalten werde. Im zweiten Akt treibt ein Baum, der im ersten Akt kahl war, plötzlich Blätter. Und zwar »nicht«, wie Beckett mit Nachdruck erklärte, »um Hoffnung oder Erleuchtung zu zeigen, sondern nur, um das Vergehen der Zeit anzudeuten«.

 

Unter der Leitung des Regisseurs Peter Atanassow erprobten die Teilnehmer über sechs Wochen hinweg grundlegendes schauspielerisches Handwerk und übten sich in Stimmtraining und szenischem Spiel.
Die szenischen Ergebnisse des Werkstattprojektes konnten aufgrund der Corona-Pandemie nicht vor Publikum aufgeführt werden, alternativ wurde die Inszenierung an drei Abenden filmisch aufgezeichnet. Eine spätere Wiederaufnahme und Aufführung der Produktion vor Theaterpublikum nach Aufhebung der Corona-Beschränkungen wird angestrebt.

 

 Ich bin mein ganzes beschissenes Leben lang im Dreck rumgekrochen!
Ich bin nie hier herausgekommen!"

 

 

Eine Produktion von aufBruch KUNST GEFÄNGNIS STADT 
in Kooperation mit THE KNAST GmbH & Co KG

 

Es spielten Inhaftierte der JVA OVB:
Andrijano, Gerhard, Mike, Roy, Şefik, Yusuf

 

aufBruch Team:
Peter Atanassow (Regie), Holger Syrbe (Bühne), Melanie Kanior (Kostüme), Vsevolod Silkin (Musik), Sibylle Arndt (Produktionsleitung), Susann Apelt (Assistenz), Lukas Maser (Technik)

 

 

Gefördert durch Zuwendungsmittel der Senatsverwaltung für Justiz, Verbraucherschutz und Antidiskriminierung
Unterstützt durch THE KNAST GmbH & Co KG, JVA OVB, JVA für Frauen, JSA Berlin

 

 

Fotos: Graziela Diez

Jede Art der Verwendung nur nach vorheriger Genehmigung durch aufBruch

 

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Spielort:
SOEHT 7
ehem. Frauengefängnis
Söhtstr. 7
12203 Berlin



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